pH Wert messen

Kalkfreies Wasser – Vorteile und Nachteile

Fotolia_5602981_SLaut Bundesgesundheitsamt gibt es in Deutschland nur wenige Regionen, in denen zwar nicht kalkfreies Wasser aber weiches Wasser vorzufinden ist. Deshalb verwundert es kaum, dass viele Haushalte über die Anschaffung einer Wasserenthärtungsanlage nachdenken. In diesem Beitrag erfahren Sie, was die Vor- und Nachteile von enthärtetem Wasser sind.

Was ist enthärtetes Wasser?

Weiches oder enthärtetes Wasser ist Wasser, welches über einen geringen Anteil an Erdalkalien verfügt. Zu den Erdalkalien zählen unter anderem Calcium und Magnesium aber auch Strontium und Barium. Vereinfacht gesagt: Weiches Wasser ist kalkarmes bzw. kalkfreies Wasser. Die Wasserhärte lässt sich in zwei Einheiten Messen. Einerseits in Millimol Calciumkarbonat pro Liter und andererseits in Grad deutsche Härte, kurz °dH. Bei einem Härtegrad unter 1,5 Millimol Calciumcarbonat pro Liter bzw. 8,4 °dH spricht man von weichem Wasser. Nur äußerst wenige Regionen Deutschlands verfügen über nahezu kalkfreies Wasser. Die große Mehrheit muss mit hartem Wasser leben.

Vorteile von kalkfreiem Wasser

  1. Energieeffizientes Heizen: Hartes Wasser sorgt dafür, dass sich Kalk in Ihren Hauswasserrohren und Heizkesseln absetzen kann. Schon geringe Kalkablagerungen von nur zwei Millimeter bewirken, dass Ihre Heizkosten um 20 % ansteigen.
  2. Verlängerung der Lebensdauer Ihrer wasserführenden Haushaltsmaschinen: In all Ihren wasserführenden Geräten, wie Kaffeemaschine, Bügeleisen, Wasch- und Spülmaschine, Luftbefeuchter usw., lagert sich schädlicher Kalk ab. Dies führt langfristig zum Verschleiß Ihrer Maschinen. Wenn Sie kalkfreies Wasser verwendet, gehören diese Sorgen der Vergangenheit an. Zudem brauchen Sie nie mehr wieder um die Entkalkung Ihrer Geräte zu kümmern.
  3. Weiches Haar und schöne Haut: In hartem Wasser befindet sich eine Vielzahl von löslichen Salzen. Weiches Wasser ist mineralarm, somit können keine Salze auf Ihren Haaren verbleiben. Ihr Haar wird sich nach dem Waschen seidenweich anfühlen. Gleichen Effekt werden Sie auf Ihrer Haut spüren.
  4. Weniger Waschmitteleinsatz: Wenn Sie kalkfreies Wasser verwenden, werden Sie sofort feststellen, dass alle seifenähnlichen Produkte, wie Badezusätze, Shampoos oder Spül-, Putz und Waschmittel, bedeutend besser aufschäumen. Dies hat zur Folge, dass Sie wesentlich weniger von diesen Produkten brauchen, um den gleichen Effekt zu erzielen. Dadurch sparen Sie bares Geld und leisten einen aktiven Beitrag zur Erhaltung unserer Umwelt.
  5. Besseres Wachstum Ihrer Zimmerpflanzen: In freier Natur gleichen Pflanzen ihren Wasserhaushalt durch Regen aus. Regenwasser ist grundsätzlich weiches Wasser. Erst wenn es im Boden versickert, vermengt es sich mit Kalk. Wenn Sie nun Ihre Zimmerpflanzen mit hartem Wasser gießen, können sich unschöne Kalkflecken auf den Blättern ablagen. Dies wiederum beeinträchtigt das Wachstum der Pflanzen.

Nachteile von kalkfreiem Wasser

Kalkfreies Wasser
Kalkfreies Wasser

Weichem Wasser fehlen die sogenannten Härtebinder, also die Erdalkalimetalle. Härtebinder sind allerdings auch für die Lösung von Silikaten und Phosphaten verantwortlich. Das wirkt sich in manchen Fällen nachteilig aus. Silikate und Phosphate können Oberflächenmaterialien angreifen. Beispielsweise können Rohrleitungen sowie Beton- oder Glasflächen leichter korrodieren. Kalkfreies Wasser kann auch dazu führen, dass sich Seife schlechter auflöst. Aus diesen Gründen ist es ratsam, zwar weiches, niemals aber komplett enthärtetes Wasser zu verwenden. Deshalb lässt sich bei manchen Wasserenthärtungsanlagen der Härtegrad des Wassers manuell einstellen. Sollten Sie über solch eine Anlage verfügen, stellen Sie sie auf 8,3 – 8,4 °dH ein. Somit genießen Sie alle Vorzüge von enthärtetem Wasser ohne mit den Nachteilen kämpfen zu müssen.

Wie können Sie kalkfreies Wasser selbst herstellen?

Wenn Sie auch in den Genuss von enthärtetem Wasser kommen wollen, dann sollten Sie über die Anschaffung einer Wasserenthärtungsanlage nachdenken. Diese Anlagen lassen sich mit minimalem Aufwand an Ihrem Hauswasser anschließen. Das kalkhaltige Wasser passiert dabei ein spezielles Harz, welches als Ionenaustauscher fungiert und somit enthärtetes Wasser produziert. Bei guten Anlagen, können Sie zusätzlich den Härtegrad nach Belieben definieren. Wie wichtig das ist, wurde oben bereits erklärt. Mit solch einem System haben auch Sie künftig Wasser mit optimalen Härtegrad.

Osmoseanlagen schaffen Abhilfe bei Kalk im Wasser

Osmoseanlagen sind zwar keine direkten Enthärtungsanlagen, doch in Ihrem gründlichen Filterungsprozess entfernen Sie unter anderem auch Kalk. Mithilfe von eingebauten Filtern und Membranen befreien Sie Leitungswasser von Fremdstoffen. Der Vorteil von Osmoseanlagen ist es, dass diese viele andere Fremdstoffe mit entfernen und das gefilterte Wasser, das sogenannte Osmosewasser, rein und gesund ist.