Trinkwasser auf Reisen

Filterzentrale · 29.07.2025
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Trinkwasser auf Reisen


Wasser ist nicht nur eine lebenswichtige Ressource, sondern auch ein entscheidender Faktor für unsere Gesundheit. Viele Menschen trinken täglich Leitungswasser, ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob es wirklich gesund ist. Ist Leitungswasser tatsächlich unbedenklich? Welche Auswirkungen hat die Umweltverschmutzung der letzten Jahrzehnten auf die Wasserqualität? Und wie gesund ist in Flaschen abgefülltes Mineralwasser wirklich? Diese Fragen stellen sich weltweit Millionen von Menschen. In diesem Text erfahren Sie alles, was Sie über die Qualität unseres Trinkwassers wissen müssen.

Trinkwasser auf Reisen: Qualität und Risiken im Ausland
Wer viel reist, kennt das Problem: In vielen Ländern ist die Wasserqualität deutlich schlechter als in Deutschland. Schon der Chlorgeruch kann ein erstes Indiz sein, dass das Wasser dort nicht die gleiche Qualität wie zuhause hat. Doch Chlor ist nicht das größte Problem. In vielen Ländern wird Chlor dem Wasser zugesetzt, um Keime zu eliminieren und die natürliche Filterfunktion des Bodens zu unterstützen – etwa nach starkem Regen oder Naturkatastrophen. In Deutschland liegt der gesetzliche Grenzwert für Chlor bei 0,3 mg pro Liter Wasser. In vielen Gebieten wird Chlor sogar nur punktuell genutzt oder vollständig auf seine Verwendung verzichtet. In anderen Ländern sind die Grenzwerte jedoch oft deutlich höher.

Die gesundheitlichen Auswirkungen von Chlor im Trinkwasser sind wissenschaftlich umstritten. Kurzfristig sind keine langfristigen Schäden zu erwarten, allerdings können Hautreizungen oder Übelkeit auftreten. Viel gefährlicher sind jedoch die unsichtbaren und unbemerkbaren Verunreinigungen im Wasser, wie Bakterien, Viren und Schwermetalle. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind rund 80 % aller Reiseerkrankungen auf unsauberes Wasser zurückzuführen. Zu den häufigsten Erregern gehören Darmparasiten, Hepatitis-A- und Hepatitis-E-Viren, Wurmeier, Polioviren, Salmonellen, Shigellen, Kolibakterien und Pestizide.

Wie können Sie sich vor reisemedizinischen Risiken schützen?

Verzichten Sie auf Leitungswasser:
In vielen Reiseregionen ist Leitungswasser nicht trinkbar. Nutzen Sie stattdessen Flaschenwasser oder Osmosewasser. Auch zum Zähneputzen sollten Sie besser abgefülltes Wasser verwenden.

Mund zu beim Duschen:
Seien Sie vorsichtig, wenn Sie in einem Land mit fragwürdiger Wasserqualität duschen. Schlucken Sie auf keinen Fall Wasser aus der Dusche, um Infektionen zu vermeiden.

Bestellen Sie Getränke ohne Eis:
In vielen tropischen Ländern werden Eiswürfel aus Leitungswasser hergestellt, das möglicherweise Bakterien oder andere Krankheitserreger enthält. Bestellen Sie Ihre Getränke ohne Eiswürfel, um das Risiko einer Infektion zu minimieren.

Vorsicht bei Streetfood:
Auch wenn Streetfood verlockend aussieht, sollten Sie in einigen Regionen vorsichtig sein. Besonders in Ländern wie Indien und Südostasien kann der Verzehr von unzureichend zubereitetem oder unhygienisch zubereitetem Essen zu schwerwiegenden Magen-Darm-Erkrankungen führen.

Abkochen hilft nur begrenzt:
Während das Abkochen von Wasser Bakterien, Viren und Parasiten abtötet, bleiben viele chemische Verunreinigungen wie Pestizide, Schwermetalle und andere Giftstoffe zurück. Das Abkochen ist daher kein Allheilmittel.

Osmoseanlagen für den Campingurlaub:
Für den Campingurlaub oder Reisen in abgelegene Gebiete ist eine Osmoseanlage eine ausgezeichnete Wahl. Diese Geräte filtern das Wasser effektiv und liefern sauberes Trinkwasser. Modelle wie die Osmoseanlage Hobby und Osmoseanlage Profi bieten eine praktische Lösung für Reisende, die keine Zugang zu sauberem Wasser haben.

Osmosewasser im Wohnwagen:
Wer mit einem Wohnwagen unterwegs ist und über einen Stromanschluss verfügt, kann die Osmoseanlage Aqua Vita nutzen. Diese Systeme sind benutzerfreundlich, erfordern keine Installation und sind ideal für den mobilen Einsatz.

Kochen und Zubereitung von Getränken:
In Ländern mit fragwürdiger Wasserqualität sollten Sie zum Kochen und für die Zubereitung von Getränken immer Flaschenwasser oder Osmosewasser verwenden. Sie wissen nicht, wie das Leitungswasser vor Ort behandelt wird und ob es kontaminiert sein könnte.

Obst und Gemüse richtig abspülen:
Wenn Sie Obst oder Gemüse in einem Land mit unsicherer Wasserqualität kaufen, verwenden Sie Osmose- oder Flaschenwasser, um es gründlich abzuspülen. Auf diese Weise verringern Sie das Risiko einer Kontamination.

Warnzeichen bei schlechtem Wasser:
Wenn das Leitungswasser unangenehm riecht oder schmeckt, meiden Sie es. Seien Sie sehr aufmerksam auf die Reaktionen Ihres Körpers. Wenn Sie ungewöhnliche Symptome wie Hautreizungen, Durchfall oder Übelkeit bemerken, konsultieren Sie sofort einen Arzt.

Was tun, wenn es Sie doch erwischt hat?

Sollte es Sie trotz aller Vorsichtsmaßnahmen erwischen und Sie durch verunreinigtes Wasser erkranken, suchen Sie umgehend einen Arzt auf. Medikamente, die in Ihrem Heimatland helfen, sind möglicherweise nicht wirksam gegen die Erreger, die Sie im Ausland aufgenommen haben. Zögern Sie nicht, sobald Sie Symptome wie Übelkeit, Fieber, starke Kopfschmerzen oder Durchfall bemerken. Achten Sie darauf, viel Wasser zu trinken – idealerweise Osmosewasser oder Flaschenwasser, um den Körper mit Flüssigkeit zu versorgen. Halten Sie sich von der Sonne fern, um Dehydrierung und Hitzschlag zu vermeiden.

Länder, in denen das Wasser in der Regel trinkbar ist:

Deutschland:
Sehr hohe Trinkwasserqualität aufgrund strenger gesetzlicher Vorgaben.
Schweden & Norwegen:
Aufgrund ihrer geographischen Lage und fortschrittlicher Wasseraufbereitung haben diese Länder besonders sauberes Trinkwasser.
Kanada:
Bietet in den meisten Regionen ausgezeichnete Wasserqualität.
Japan:
Hohe Standards bei der Wasseraufbereitung, aber in abgelegenen Gegenden kann die Qualität variieren.
Australien:
Das Trinkwasser ist in den meisten städtischen Gebieten von hoher Qualität, jedoch in abgelegenen Regionen muss auf Quellwasser oder gefiltertes Wasser zurückgegriffen werden.

Länder, in denen das Wasser meist nicht trinkbar ist:

Brasilien & Mexiko:
Häufige Wasserverunreinigungen durch landwirtschaftliche Abflüsse und schlechte Aufbereitungssysteme.
Indien:
Aufgrund der weit verbreiteten Verunreinigungen durch Abwässer und chemische Stoffe ist das Wasser hier häufig nicht trinkbar.
China:
In vielen urbanen Regionen ist das Trinkwasser nicht sicher, vor allem aufgrund von Industriemüll und der hohen Luftverschmutzung.
Südostasien (Thailand, Vietnam, Indonesien): Wasserquellen sind oft durch Abwässer, Pestizide und Schadstoffe verunreinigt.

Quelle: Reisemedizinisches Zentrum am Bernhard-Nocht-Institut (MD Medicus Reise- und Tropenmedizin GmbH)

Zusätzliche Tipps für den Umgang mit Trinkwasser im Ausland:

Wassertests: In einigen Ländern können tragbare Wassertests sehr hilfreich sein. Mit ihnen können Sie schnell feststellen, ob das Wasser vor Ort sicher zu trinken ist. Diese Tests gibt es in verschiedenen Varianten, z.B. für die Messung von Bakterien oder chemischen Verunreinigungen.

Wasseraufbereitungstabletten: Für längere Reisen in abgelegene Gebiete, wo es keine zuverlässige Wasserquelle gibt, sind Wasseraufbereitungstabletten eine nützliche Option. Sie töten Bakterien, Viren und Protozoen ab und machen das Wasser sicher trinkbar.

Wasserfilter: Wenn Sie regelmäßig reisen oder in Gebieten mit unsicherer Wasserqualität unterwegs sind, kann ein tragbarer Wasserfilter oder ein Ultraviolet (UV)-Lichtfiltergerät sehr nützlich sein. Diese Filter sind leicht und können viele gängige Krankheitserreger aus dem Wasser entfernen.