TDS-Messgeraet

Wasserqualität messen: so geht es!

Wenn Sie sich auch schon mal gefragt habt, wie Sie selbst Ihre Wasserqualität, sowohl vom Leitungswasser als auch vom Osmosewasser (aus einer Osmoseanlage), messen können, dann erfahren Sie nun, was die gängigen Wasserwerte TDS,  PPM und Mikrosiemens bedeuten und wie Sie diese selbst überprüfen können. Im Magazinbeitrag „So können Sie Ihren pH-Wert messen“ können Sie sich zudem über den pH-Wert informieren, der auch einer der gängigsten Messwerte für Wasser ist.

Die TDS Messung – Sie zeigt die Anzahl der Ionen in Ihrem Wasser

TDS Messgerät analysieren die elektrische Leitfähigkeit des Wassers. Hierzu muss man wissen, dass
absolut reines Wasser keinen elektrischen Strom leitet. H2O Moleküle an sich sind weder positiv noch negativ geladen. ErstTDS-Messgeraet die darin gelösten Feststoffe (alle Ionen, wie z. B. Metalle, Mineralien, Salze) machen das Wasser zum elektrischen Leiter. Deshalb gilt der Grundsatz: Je mehr Ionen sich im Wasser befinden, desto besser leitet es.

Die Thematik können Sie sich veranschaulichen, wenn Sie Ihr Leitungswasser und Osmosewasser messen. Wenn Sie die TDS-Werte vergleichen, wenn Sie einen riesigen Unterschied (im dreistelligen Bereich) feststellen.

Wenn Sie Ihre Wasserqualität messen wollen, dann brauchen Sie dafür sogenannte TDS Messgeräte. Diese werden auch von Laboren verwendet und messen die elektrische Leitfähigkeit des Wassers. Salopp gesagt, schickt ein TDS Messgerät Strom durch das Wasser und misst, wie viel auf der anderen Seite ankommt. TDS ist ein Akronym aus dem Englischen und steht für Total Dissolved Solids, übersetzt also, die Gesamtzahl der aufgelösten Feststoffe.

Doch Vorsicht: Diese Übersetzung ist etwas irreführend. TDS Geräte messen nur die Anzahl der Ionen im Wasser, das heißt also die Menge der Salze und Metalle. Gelöste Medikamentenrückstände oder Pestizide sind in aller Regel keine Ionen. Daher kann ein TDS Messgerät hierzu keine Aussage treffen.

PPM und Mikrosiemens – Mit diesen Einheiten lässt sich die Wasserqualität messen

Der TDS Messwert, also die Menge der gelösten Feststoffe im Wasser, wird üblicherweise in zwei unterschiedlichen Einheiten angegeben, die aber beide das gleiche aussagen. Man kann sich das so vorstellen, wie Geschwindigkeitsmessung in Kilometer pro Stunde und Meilen pro Stunde oder auch Temperaturmessung in Grad Celsius und Grad Fahrenheit.

Oft wird der TDS Messwert in PPM angegeben. Dieses Akronym steht für Parts Per Million und heißt übersetzt Teilchen pro Million. Ein Wert von 10 PPM bedeutet also, dass auf eine Million Wassermoleküle ca. 10 Moleküle gelöster Feststoffe kommen. TDS Messgeräte messen also die Leitfähigkeit des Wassers und errechnen daraus den PPM Wert.

Viele Wasserlabore und andere TDS Messgeräte verwenden allerdings die Einheit Mikrosiemens. Siemens ist nicht nur ein großer deutscher Technologiekonzern, sondern auch eine Maßeinheit, die nach dem Gründer des Konzerns benannt wurde. Mit dieser Einheit wird der elektrische Leitwert an sich angegeben. Mikro bedeutet nichts anderes als ein Millionstel und somit ist Mikrosiemens also ein Millionstel des Leitwerts in Siemens.

Zusammengefasst: Mikrosiemens ist die Maßeinheit des elektrischen Leitwerts und daraus errechnet sich der PPM Wert, also die Maßeinheit für die gelösten Feststoffe im Wasser. Mit beiden Werten lässt sich die Wasserqualität messen.

Übrigens: Beide Werte lassen sich leicht umrechnen. Ein PPM entspricht in etwa zwei Mikrosiemens.

Wasserbeurteilung – Welche Rückschlüsse lassen sich aus PPM und Mikrosiemens ziehen?

Die Mineralwasserindustrie behauptet immer wieder, dass deren Produkte unseren Körper mit wichtigen Nährstoffen und Spurenelementen versorgen. Diese Meinung hat sich mittlerweile auch in den Köpfen vieler Menschen festgesetzt. Allerdings ist diese Behauptung nicht ganz korrekt. Trinkwasser dient den Körperzellen einzig und allein als Medium zum Transport von Nährstoffen und Abbauprodukten.

Unser Organismus bezieht die nötigen Mineralien und Spurenelemente hauptsächlich aus der Nahrung und nur zu einem geringen Teil aus dem Trinkwasser. Daher ist Wasser mit einem niedrigen PPM Wert auch gesünder, weil Sie dann wissen, dass sich darin nur wenige Stoffe befinden, die gefährlich sein könnten.

Kurz gesagt: Je geringer der PPM Wert, desto reiner und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch gesünder, ist das Wasser. Doch auch hier wieder der Hinweis. Diese Aussage bezieht sich nur auf Ionen. Über neutrale Verbindungen kann mittels eines PPM Werts keine Aussage getroffen werden.

Praxisbeispiele und Grenzwerte

Diese Ergebnisse haben wir selbst gemessen. Aber machen Sie sich ruhig Ihr eigenes Bild. Sie können Ihre Wasserqualität messen und uns gerne auch darüber informieren. Beim Blick auf den gesetzlich vorgeschriebenen Trinkwassergrenzwert in Deutschland werden Sie staunen. Selbst die EU bezeichnet einen Trinkwasserwert über 200 PPM als problematisch.

Wasserflasche

Beispiele

  • Durchschnittliches deutsches Mineralwasser: 450 – 650 PPM
  • Durchschnittliches deutsches Leitungswasser: 200 – 450 PPM
  • Wasser aus Artesischen Quellen: 40 – 70 PPM
  • Osmosewasser: 0,05 – 25 PPM

Grenzwerte

  • Trinkwassergrenzwert nach EU Richtlinien: 200 PPM
  • Trinkwassergrenzwert der WHO für Krisengebiete: 375 PPM
  • Trinkwassergrenzwert in Deutschland: 1395 PPM