Chemische Verbindung

Nitrat und Nitrit – Wo liegt der Unterschied?

Trinkwasser hat Inhaltsstoffe. Dazu gehören auch Nitrat und Nitrit. Doch wo liegt eigentlich der Unterschied? Nitrat ist der Ausgangsstoff von Nitrit und an sich ungefährlich. Erst bei einer Überdosierung von Nitrat kann sich im Körper Nitrit bilden und die Gesundheit gefährden. Es gibt einige unterschätze Gefahren von Nitrat und Nitrit in unserem täglichen Leben. Wussten Sie, zum Beispiel, dass sich in wiederholt aufgewärmten Spinat Nitrite bilden können?

Was ist Nitrat?

Nitrat (NO3) ist eine Verbindung aus den Elementen Stickstoff (N) und Sauerstoff (O) der auf natürliche Weise in unserem Boden enthalten ist. Nitrat gilt als Pflanzennährstoff welcher den Gewächsen bei der Synthese von Aminosäuren hilft. Zur Ertragssteigerung wird Nitrat deshalb häufig als Düngemittel im Gartenbau und der Landwirtschaft eingesetzt.

Überschüssige Mengen an Nitrat werden gespeichert, wobei die Nahrungspflanzen unterschiedliche Nitratkapazitäten aufweisen. Zudem ist es möglich, dass Regenwasser die gedüngten Böden auswäscht und somit erhebliche Mengen Nitrats in das Grundwasser bzw. Trinkwasser geschwemmt werden. Die körperliche Nitrataufnahme erfolgt hauptsächlich über die Nahrung (besonders hohe Konzentrationen im Gemüse) und das Trinkwasser. Für Menschen ist Nitrat an sich nicht giftig. Dennoch ist der Stoff die Vorstufe des gesundheitsschädlichen Nitrits.

Was ist Nitrit?

Nitrit (NO2) ist ein Zwischenprodukt und hilft Pflanzen bei der Versorgung mit Stickstoff. Nitrat wird mithilfe spezieller Bakterien in Nitrit umgewandelt. Dieser Vorgang geschieht allerdings nicht nur in den Pflanzen. Auch im Boden, in Nahrungsmittel, in Gewässern und im menschlichen Körper wird Nitrat zu Nitrit reduziert. Nitrit an sich ist giftig und an der Bildung der krebserregenden Nitrosamine beteiligt.

Säuglingsblausucht (Methämoglobinämie) als Folge einer Nitritvergiftung

Säuglinge können bis zum sechsten Lebensmonat unter dieser gefährlichen Krankheit leiden, da sich deren körpereigenes Schutzsystem noch nicht weit genug entwickelt hat. Durch Nitrit wird der Transport des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) unterbunden. Bei einer Nitritvergiftung laufen Lippen und Haut des Säuglings blau an. Hämoglobin ist für den Sauerstofftransport im menschlichen Körper zuständig. Wird es allerdings durch Nitrit blockiert, droht dem Säugling eine akute Erstickungsgefahr.

Was sind Nitrosamine?

Nitrosamine sind in hohem Maße krebserregende Stoffe, die durch die Verbindung von Nitrit und Aminen entstehen. Dies kann auch im menschlichen Magen erfolgen. Das Gesundheitsrisiko, verursacht von Nitrosaminen, betrifft alle Altersgruppen gleichermaßen. Der Stoff ist vor allem in gepökelten Fleischerzeugnissen, Käse, Bier und Fischprodukten enthalten.

Nitrat und Nitrit im Trinkwasser

Durch die Überdüngung landwirtschaftlicher Flächen gelangen erhebliche Mengen an Nitrat in das Grundwasser. Aufgrund dessen erstellt das Bundesministerium für Umwelt alle vier Jahre einen deutschlandweiten Prüfbericht zur Nitratbelastung des Grundwassers. Der letzte Bericht brachte schockierendes zu Tage:
15 Prozent der ca. 700 Messpunkte maßen eine deutliche Überschreitung des Nitrat-Grenzwertes. Das Umweltbundesamt ordnete in einigen Fällen sogar die Schließung der Quellen an. Andere Wasserwerke operieren seither mit Ausnahmegenehmigungen. Als Grund für die überhöhte Nitatbelastung des Grundwassers nannte das Umweltbundesamt die zunehmende Massentierhaltung, durch die immer mehr Gülle auf die Felder gelangt.

Wie können Sie sich schützen?

Aufgrund der überhöhten Nitratwerte im Trinkwasser und der damit verbundenen Gesundheitsgefährdung stellen sich immer mehr Menschen die Frage, wie sie sich schützen können. Dabei ist eine Möglichkeit, auf nitratarme Kost umzusteigen. Dies würde insbesondere eine Reduzierung des Gemüseverzehrs bedeuten. Besonders für Vegetarier und Veganer, eine unbefriedigende Lösung.

Andererseits besteht die Möglichkeit, das Nitrat direkt aus dem Trinkwasser zu filtern, um somit die Nitrataufnahme zu reduzieren. Leider sind die Wasserwerke aufgrund knapper Kassen nicht in der Lage, dem Endverbraucher Nitrat-gefiltertes Wasser anzubieten. Allerdings können Sie mithilfe einer Umkehrosmoseanlage für den Hausgebrauch sämtliche Nitratrückstände aus Ihrem Trinkwasser filtern. Diese Anlagen sind einfach zu installieren, kosten wenig und filtern darüber hinaus noch beinahe 100 Prozent aller anderen Schadstoffe, Medikamentenrückstände und Schwermetalle aus dem Leitungswasser heraus.

Wie wird Nitrat durch eine Osmoseanlage herausgefiltert?

Osmoseanlagen haben normalerweise mehrere Filterstufen, die durch unterschiedliche Filter und Membranen gebildet werden. Dabei filtern die Vorfilter die groben Verunreinigungen aus dem Wasser heraus während die Membranen die kleinsten Partikel auffangen.