
Nitrat im Trinkwasser – 3 Tipps für weniger Nitrat
Was ist Nitrat und wo kommt es vor?

Jegliche Salze (zu verstehen als Stoffe die aus negativ geladenen Ionen und positiv geladenen Ionen aufgebaut sind) und Ester der Salpetersäure HNO3, tragen den Namen (bzw. Beinamen) Nitrat. Pflanzen benötigen Nitrate um Aminosäuren herzustellen, welche für uns wiederum essentiell – also lebensnotwendig – sind und die unser Körper nicht selbst produzieren kann. Wir müssen diese Aminosäuren also über die Nahrung aufnehmen.
Die bekanntesten Nitrate sind wohl Natriumnitrat (NaNO3) und Kaliumnitrat (KNO3), die im Pflanzendünger zum Einsatz kommen. Bei einer Überdüngung, heißt wenn die Pflanzen mehr NaNO3 und KNO3 zugeführt bekommen als für die Aminosäureproduktion notwendig ist, lagern die Pflanzen die überschüssigen Nitrate ein, bzw. finden diese ihren Weg in das Quell- und Grundwasser. Tiere, die solche Pflanzen zugefüttert bekommen, speichern die Nitrate im Fleisch.
Nitratquellen für uns sind also:
- Fleischprodukte
- Obst
- Gemüse
- Wasser
Gesundheitliche Risiken von Nitrat
Das Bleisalz der Salpetersäure, Blei(II)-nitrat, ist sehr gut wasserlöslich und toxisch. Es wirkt krebserregend und kann die Fruchtbarkeit einschränken.
Einer Stellungnahme der Bundesregierung zu Folge steht Nitrat im Trinkwasser auch in Zusammenhang mit der Jodmangelkrankheit.
Eine Studie von Professor Peter Weyer der University Iowa ergab, dass Frauen schon bei einer Nitratbelastung von 2,46 mg/ Liter Trinkwasser ein erhöhtes Risiko für Blasenkrebs aufweisen. Der deutsche Grenzwert für Nitrat im Trinkwasser liegt bei 50mg/L , in der Schweiz ist er mit 25mg/L halb so hoch.
Verschiedene Bakterien in unserem Körper wandeln Nitrat in seine reduzierte Form das Nitrit (NO2−) um. Dieses ist selbst giftig und bildet zusammen mit Aminen (Stickstoffverbindungen die sich ebenfalls in unserem Körper finden) Nitrosamine die höchst kanzerogen sind.
Besonders gefährlich ist Nitrit für Säuglinge. Bei ihnen bewirkt eine zu hohe Konzentration von Nitrit Blausucht. Lippen und Haut verfärben sich blau, da das Nitrit den roten Blutfarbstoff Hämoglobin daran hindert Sauerstoff aufzunehmen. Es droht also akute Erstickungsgefahr.
Nitrit lagert sich aber auch bei Erwachsenen in den Arterien bzw. Kapillaren, den kleinsten Blutgefäßen ab. So kommt es zu Durchblutungsstörungen.
Tipps, um die Aufnahme von Nitrat zu reduzieren
- Setzen Sie auf Obst und Gemüse aus Biologischem Anbau
- Verzichten Sie auf den Verzehr der äußeren Blätter und Rispen des Gemüses
- Minimieren Sie die Nitratkonzentration im Trinkwasser durch eine Umkerosmose-Anlage
Achten Sie darauf, welches Gemüse Sie in welchem Maße verzehren. Dazu hier eine Kleine Übersicht über Nitratgehalte in populärem Gemüse:
Hohe Nitratgehalte (> 1000 mg/kg) |
Mittlere Nitratgehalte (ca. 500-1000 mg/kg) |
Niedrige Nitratgehalte (< 500 mg/kg) |
Endiviensalat Feldsalat Kohlrabi Kopfsalat Kresse Mangold Portulak Radieschen Rettich Sellerie Rote Bete |
Chinakohl Eisbergsalat Fenchel Frisée Grünkohl Spinat Weißkohl Wirsing |
Auberginen Bohnen Blumenkohl Broccoli Chicorée Erbsen Gurken Kartoffeln Möhren Paprika Pilze Porree Rosenkohl Spargel Tomaten Zwiebeln |
Quelle: http://www.inform24.de/nitro.html
Setzen Sie auf Umkehrosmose
Umkehrosmose-Wasserfilter befreien das Wasser von nahezu allen Mineralien und gelösten Stoffen. So natürlich auch vom Nitrat. „Wir empfehlen Personen, die in besonders belasteten Gebieten, wie in den Teilen der neuen Bundesländer oder in landwirtschaftlich stark genutzten Gebieten wohnen, den Einsatz solcher Filter„, erklärt Jens-Peter Kleinhenz von Kleinhenz Wassertechnologie in München (Quelle: Artikel auf Welt.de vom 22.05.01 )
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Klink Hermann
Ich finde es paradox und es ist absolut nicht verständlich, warum unsere Politik es zulässt, dass Gülle in rauen Mengen aus den Niederlanden auf unsere Felder gefahren werden darf und gleichzeitig das Milchkontingent abgeschafft wird sodass ein Landwirt soviel Kühe halten darf wie er will, ob Ackerflächen vorhanden sind oder nicht! Und wohin mit der anfallenden Gülle? Dann soll sich gefälligst auch niemand über zuviel Nitrat im Grundwasser aufregen!
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