Problemfall Plastik – Die Plastikflasche

Wir leben in einer Zeit des Plastik. Achten Sie doch ein mal bei Ihrem nächsten Einkauf darauf, wie viele Ihrer Lebensmittel sich in einer Plastikverpackung befinden.  Selbst die, die von Natur aus mit einer „Verpackung“ ausgestattet sind. Unser Verpack-Wahn geht so weit, dass wir geschälte Orangen in Plastik Verpackungen kaufen können. Sie wissen schon… Orangen, das Obst mit dieser dicken orangen Schale…

Plastik in Zahlen

  • Nur noch ein Drittel des konsumierten Mineralwassers wird in Glasflaschen verkauft.
  • In den Meeren findet sich 6 mal mehr Plastik als Plankton.
  • Bluttests von 40 freiwilligen Probanden, die im Filmstart von „Plastic Planet“ waren, ergaben, dass sich Industriechemikalien, wie Weichmacher, Flammschutzmittel und Bisphenol A in ihrem Blut befinden.
  • In den Mägen von verendeten Eissturmvögeln findet sich teilweise doppelt so viel Plastikmüll als Nahrung.

Auswirkungen von Plastik(-flaschen)

Wir alle wissen, wie schwer ein Wasserträger mit Glasflaschen ist und wie leicht die Alternative des Plastik 6-Packs sich dagegen anfühlt. Doch den Preis für eine geringere Traglast bezahlen wir lediglich zeitverzögert.

Plastikflaschen aus PET (Polyethylenterephthalat) enthalten hormonell wirksame Stoffe. Dies bewies eine Untersuchung der Universität Frankfurt. Dort hatte man Schnecken 8 Wochen lang in Plastikflaschen bzw. Glasflaschen leben lassen. Daraufhin wurden die produzierten Embryonen der Schnecken gezählt. Die Schnecken aus den Glasflaschen hatten eine normale Produktion. Die Schnecken die die Plastikflaschen bewohnten, produzierten doppelt so viele Embryonen.

Für den Menschen können diese hormonell wirksamen Stoffe folgende Wirkungen haben:

  • Veränderung der Menge und Qualität der Spermien
  • Veränderung der Größe der Prostata
  • Veränderung des Brustwachstums
  • Auftreten von Fettstoffwechselerkrankungen

Die PET-Getränkeflaschen sind porös. Dadurch werden über die Zeit gesundheitsgefährdende Substanzen ausgewaschen. Trinken wir den Inhalt einer solchen Flasche, nehmen wir diese Stoffe auf.

Es wird argumentiert, dass diese Inhaltsstoffe uns bei lebenslänglichen Verzehr nur ca. 1 Tag Lebenszeit kosten. Dies sei eine tolerierbare Gefahr. Doch was ist mit anderen Faktoren, die mit Stoffen aus Plastikverpackungen in Verbindung gebracht wurden. Unfruchtbarkeit, erhöhte Anfälligkeit für Fettleibigkeit, frühzeitige Pubertät, erhöhte Nierenbelastung und Leberschäden….

Letztendlich können wir alle selbst entscheiden:

  • Wollen wir jedes mal eine Plastiktüte beim Einkauf bezahlen?
  • Obst in Plastikverpackung kaufen?
  • Potenziell belastetes Wasser aus Plastikflaschen trinken?
  • Oder einfach auf Nummer sicher gehen und selbst filtern?

Was können Sie tun, um das Welt-Problemfall Plastik anzugehen?

Wahrscheinlich denken Sie nun Folgendes: „Ich als eine Person bzw. meine kleine Familie kann eher nicht so viel in der Welt bewirken. Das ist wie ein paar Tropfen auf dem heißen Stein.“ Was passiert denn, wenn jede einzelne Person auch so eingestellt ist? Dann wird das Problem immer das Problem bleiben! Ein anderer Aspekt ist: Haben Sie schon einmal berechnet, wie viel Plastik Sie nur in einem Jahr einsparen könnten, wenn Sie nur ein paar Sachen umstellen würden?

Folgendes können Sie unternehmen, um Ihr „Plastik-Konsum“ zu reduzieren:

  • Nutzen Sei Stoffbeutel statt Tüten
  • Kaufen Sie unverpackte Lebensmittel, wenn möglich
  • Achten Sie darauf, woraus die Verpackung Ihrer Drogerie- /Kosmetikprodukte hergestellt wurde
  • Nutzen Sie feste Seifen statt Duschgels, Flüssigseifen und Shampoos
  • Kaufen Sie kein Wasser in Plastikflaschen, sondern filtern Sie Ihr Wasser selbst mithilfe von Umkehrosmoseanlagen und füllen Sie es in nachhaltigen Flaschen ab, um es mitzunehmen
  • Verwenden Sie Glasdosen statt Plastikdosen
  • Verzichten Sie auf Frischhaltefolie und nehmen Sie stattdessen Papiertüten, Dosen oder wiederverwendbare Bienenwachstücher
  • Achten Sie auf die nachhaltige Produktion der Produkte, die Sie kaufen
  • Verwenden Sie keine Tüten für Ihr Obst und Gemüse, um es vom Supermarkt nach Hause zu transportieren
  • Kaufen Sie keine Frühstückstüten oder Gefrierbeutel aus Plastik
  • Kaufen Sie keine Einwegprodukte, wie Besteck, Trinkhalme oder Teller, die aus Plastik hergestellt sind
  • Nutzen Sie kein Geschirr aus Plastik
  • Kaufen Sie kein Spielzeug aus Plastik
  • Kaufen Sie in Biosupermärkten oder auf Märkten ein. Dort finden Sie meist unverpackte Lebensmittel in der gewünschten Menge